Rindfleischragout mit vietnamesischen Aromen

In diesem Rezept spiegelt sich der koloniale Einfluss von Frankreich wieder. Es erinnert etwas an das berühmte Boeuf Bourguignon, nur halt mit typisch vietnamesischen Aromen. Ich habe das Rezept aus einem Video von Marion Grasby. Ihr Kanal ist auf Youtube unter "Marion's Kitchen" zu finden. Eine tolle Köchin mit geballt positiver Ausstrahlung, von der ich mir regelmäßig Anregungen für meine asiatischen Küchenexperimente hole.
Sie hat nicht ohne Grund über 1,4 Mio. Fans. Schaut doch mal rein - weiter unten der Link. Es gab für das Gericht im Video keine konkreten Mengenangaben, aber ich glaub, ich hab es ganz gut hinbekommen. Es war jedenfalls einfach ein umwerfender Geschmack.

Ich habe folgende Zutaten verwendet (reicht für 4 als Hauptgericht)

650 g durchwachsenes Rindfleisch - ich habe Mittelbug gekauft, Hochrippe würde auch gut passen. Im Prinzip alles, was zum längeren Schmoren geeignet und etwas durchwachsen ist. Im Mittelbug ist eine Sehne, die man bitte drin lässt. Beim Schmoren löst sich die Sehne auf. Bitte kein mageres, fertig geschnittenes Gulaschfleisch (meist aus der Keule) dafür verwenden. Die Fleischwürfel können ruhig etwas größer sein.

Was ihr sonst noch dafür braucht

1 Stängel Zitronengras, chinesisches 5-Spice-Gewürz* (gibt es im Asialaden), Fischsoße, ein Stück frischer Ingwer, Tomatenmark, 2 Sternanis, 1 Zimtstange, brauner Zucker, Knoblauchzehen, 2-3 mittelgroße Karotten. Zusätzliche Zutat von mir: 1 Glas Rotwein! Frischer Koriander zum Garnieren. Reis oder Baguette als Beilage.

Zuerst die Marinade für das Fleisch zubereiten

Ein Stängel Zitronengras (äußeres hartes Blatt und Enden entfernen) nur die zarten Teile in feine Ringe schneiden, 3 EL Fischsoße, 2 TL 5-Spice-Gewürz und 2 El brauner Zucker verrühren, darin das Rindfleisch für mind. 30 Minuten marinieren.

Rindfleischwürfel portionsweise in neutralem Öl von allen Seiten schön anbräunen. Achtung, nicht anbrennen lassen, denn durch den Zucker in der Marinade karamellisiert das Fleisch sehr schnell. Fleisch aus der Pfanne nehmen. 

3 - 4 Schalotten (Alternativ 1 große rote Zwiebel) und 3 Knoblauchzehen schälen und grob schneiden, in der bereits benutzten Pfanne kurz anbraten mit 3 EL Tomatenmark, gut rühren, damit es nicht anbrennt. Dann 2 Sternanis, 1 Stück Zimtstange und 3 Scheiben frischer Ingwer zugeben. Das Rindfleisch hineingeben sowie die geschälten in grobe Stücke geschnittenen Karotten. Mit etwas Wasser angießen. Dann bei ganz kleiner Hitze entweder im Backofen oder auf dem Herd gar schmurgeln. 2 Stunden hat das bei mir gedauert, dann war das Fleisch ganz zart und mürbe. An dieser Stelle noch einen kleine Änderung zum Originalrezept. Ich habe neben Wasser noch nach und nach ein Glas Rotwein angegossen. Das hat dem Rezept sicher nicht geschadet. Es sollte immer so viel Flüssigkeit im Topf sein, dass das Fleisch beim Schmoren nicht anbrennen kann. Außerdem will man ja eine schöne Soße haben. Ggf. noch mit Gewürzen, einem Spritzer Limettensaft und Fischsoße abschmecken. 

Zum Schluss frischen, gehackten Koriander drüber streuen und mit Reis oder Baguette servieren. Insgesamt ist das Gericht sehr mild. Man könnte für den gewissen Kick noch eine Chillischote zugeben.

Menüvorschlag
Mangosalat als Vorspeise, das Ragout als Hauptgericht mit Reis dazu und als Nachtisch schnelles Mangoeis mit Joghurt. Alle Rezept hier auf dem Blog.
Mangosalat

Mangoeis - Zubereitung ohne Eismaschine

Noch was zum Thema Fischsoße!
Wer Erfahrung mit der asiatischen Küche hat, weiß, Fischsoße ist für den Geschmack außerordentlich wichtig. Sie weg zu lassen ist keine Option. Fischsoße ist die Grundzutat Nummer 1 in der thailändischen und vietnamesischen Küche. Dafür wird kein Salz verwendet in Speisen. Außerdem hebt die Fischsoße den Geschmack des Rindfleisches. Zugegeben riecht sie nicht wirklich toll, aber dafür schmeckt sie um so besser. Man kann damit generell Gerichte aufpeppen, die noch etwas Umami vertragen können. Probiert es mal aus. Also bitte nicht darauf verzichten! Fischsoße gibt es mittlerweile auch im Supermarkt. Ich kaufe meine Zutaten gerne im Asia-Supermarkt. Hier kauft man auch viel günstiger ein. 

Das Original-Video als Mini-Kochkurs auf youtube findet ihr hier, in englischer Sprache, aber selbst erklärend. 

*Chinesisches 5-Spice-Gewürz besteht aus: Zimt, Nelken, Sternanis, Sezuan-Pfeffer und Fenchelsamen. 

Alles im Topf und bereit zum
Schmoren bei kleiner Hitze

Ich liebe es mit ordentlich Koriandergrün